Schüsslersalze
Schüßler-Salze für Hunde – verständlich erklärt & praxisnah angewendet
Schüßler-Salze können Hunde in vielen Bereichen begleiten – ob im Bewegungsapparat, bei Haut- und Fellthemen, im Stoffwechsel oder während der Rehabilitation. Als Hundephysiotherapeutin setze ich sie in ausgewählten Fällen begleitend ein, um den Körper bei seinen natürlichen Prozessen zu unterstützen.
In diesem Beitrag findest du eine kompakte, fachlich klare und gut verständliche Übersicht über alle 27 Schüßler-Salze, ihre Einsatzmöglichkeiten bei Hunden und die typische Dosierung in der D6-Potenz.
Was sind Schüßler-Salze?
Schüßler-Salze sind aufbereitete Mineralstoffe, die den körpereigenen Mineralhaushalt regulierend begleiten sollen. Sie werden häufig ergänzend genutzt – zum Beispiel bei chronischen Themen, im Bewegungsapparat, im Stoffwechsel oder zur allgemeinen Regulation.
Für Hunde eignen sich Schüßler-Salze besonders, weil sie:
gut verträglich sind,
niedrig dosiert angewendet werden,
leicht kombiniert werden können,
sich problemlos in den Alltag integrieren lassen.
Sie ersetzen keine tierärztliche Diagnostik, können aber therapiebegleitend sinnvoll eingesetzt werden.
Wie werden Schüßler-Salze bei Hunden gegeben?
Ich nutze bei Hunden bevorzugt die D6-Potenz.
Gabe in der Praxis:
Eine Tablette „pur“ mit einem kleinen Löffel Futter direkt ins Maul geben
oderin eine kleine Portion Futter mischen
oderin lauwarmem Wasser auflösen und mit einer Spritze ins Maul geben
(Vermeidet, dass Tabletten aussortiert werden)
Dosierung für Hunde (D6, Tabletten)
Akut:
½–1 Tablette alle 15–30 Minuten, 3–6×
danach 2× täglich 1 Tablette
Chronisch:
2–3× täglich 1 Tablette
Grobe Orientierung nach Körpergröße:
Kleine Hunde: ½–1 Tablette
Mittelgroße Hunde: 1 Tablette
Große Hunde: 1–2 Tabletten
Die 12 wichtigsten Schüßler-Salze für Hunde
Nr. 1 – Calcium fluoratum
Thema: Bindegewebe – Elastizität – Krallen – Sehnen
Calcium fluoratum wird eingesetzt, wenn Strukturen Festigkeit und Elastizität benötigen. Es begleitet Prozesse in Sehnen, Bändern, Gelenkkapseln, Haut und Krallen. Typisch ist der Einsatz bei Geweben, die entweder zu fest oder zu weich wirken.
Typische Einsatzbereiche:
- brüchige oder rissige Krallen
- Bänder- und Sehnenbelastungen
- verhärtete Sehnenansätze
- Überbeine
- Strukturen, die an Elastizität verloren haben
Nr. 2 – Calcium phosphoricum
Thema: Knochen – Wachstum – Regeneration
Dieses Funktionsmittel wird im Zusammenhang mit dem Knochenstoffwechsel genutzt. Es begleitet Prozesse, die den gesamten Stütz- und Bewegungsapparat betreffen.
Typische Einsatzbereiche:
- Wachstumsschmerzen
- Unterstützung der Knochenheilung
- Rekonvaleszenz nach Eingriffen
- Zahnwechsel
- allgemeine Schwäche im Aufbau
Nr. 3 – Ferrum phosphoricum
Thema: Akute Prozesse – Entzündungsbeginn – Verletzungen
Ferrum phosphoricum wird bei frühen und beginnenden Prozessen eingesetzt, also dann, wenn Beschwerden gerade entstehen.
Typische Einsatzbereiche:
- frühe Entzündungszeichen
- leichte Überwärmung
- frische Prellungen/Verstauchungen
- beginnende Infektanzeichen
- leichte Schwellungen
Nr. 4 – Kalium chloratum
Thema: Schleimhäute – Sekrete – Entzündung 2. Stadium
Kalium chloratum begleitet Prozesse, bei denen Schleimhäute gereizt sind und Sekrete sich verändern.
Typische Einsatzbereiche:
- zäher, weißlicher Schleim
- Magen-Darm-Reizungen
- Bindehautreizungen
- Lymphknotenschwellungen
- Sehnenscheidenreizungen
Nr. 5 – Kalium phosphoricum
Thema: Nerven – mentale Belastung – Erschöpfung
Kalium phosphoricum wird traditionell angewendet, wenn Belastung oder Erschöpfung eine Rolle spielt – körperlich oder nervlich.
Typische Einsatzbereiche:
- Stressreaktionen
- erhöhte Reizoffenheit
- mentale Ermüdung
- Erschöpfung nach Belastung
- nervöse Anspannung
Nr. 6 – Kalium sulfuricum
Thema: Chronische Prozesse – Haut – Stoffwechsel
Dieses Funktionsmittel wird bei Beschwerden eingesetzt, die sich über längere Zeit entwickeln oder wiederkehren.
Typische Einsatzbereiche:
- länger anhaltende Hautirritationen
- chronische Atemwegsbeschwerden
- Ekzeme
- Prozesse, die Entgiftung betreffen
- träge Verdauung
Nr. 7 – Magnesium phosphoricum
Thema: Muskulatur – Krämpfe – Spannung
Magnesium phosphoricum ist das klassische Funktionsmittel für alle Beschwerden, die mit muskulärer Spannung oder krampfartigen Abläufen verbunden sind.
Typische Einsatzbereiche:
- Muskelverspannungen
- Muskelzittern
- nervöse Unruhe
- ziehende oder krampfartige Beschwerden
- Koliken
Nr. 8 – Natrium chloratum
Thema: Flüssigkeitshaushalt – Geweberegulation – Schleimhäute
Natrium chloratum wird genutzt, wenn der Wasserhaushalt im Gewebe oder die Regulation von Flüssigkeiten eine Rolle spielt.
Typische Einsatzbereiche:
- trockene Haut oder Schleimhäute
- trockene Augen
- leichte Wassereinlagerungen
- Gelenkgeräusche
- Reizungen im Bereich Blase/Niere
Nr. 9 – Natrium phosphoricum
Thema: Stoffwechsel – Säure-Basen – Verdauung
Natrium phosphoricum kommt zum Einsatz, wenn Verdauung, Stoffwechsel oder Säure-Basen-Haushalt beteiligt sind.
Typische Einsatzbereiche:
- Blähungen, Völlegefühl
- Übersäuerung
- fettige oder schuppige Haut
- Verdauungsreaktionen nach fettem Futter
- Übergewicht
Nr. 10 – Natrium sulfuricum
Thema: Ausscheidung – Entlastung – Stoffwechselabläufe
Dieses Funktionsmittel wird genutzt, wenn Ausscheidungsvorgänge unterstützt werden sollen.
Typische Einsatzbereiche:
- wässrige Durchfälle
- Reaktionen nach Medikamenten
- Belastungen der Leber
- Gaskoliken
- Prozesse, bei denen Flüssigkeit abgegeben werden soll
Nr. 11 – Silicea
Thema: Bindegewebe – Haut – Fell – Wunden
Silicea begleitet Prozesse im Bereich von Bindegewebe, Fell, Haut und Krallen.
Typische Einsatzbereiche:
- brüchige Krallen
- stumpfes Fell
- Wundheilungsverläufe
- Bindegewebsschwäche
- irritierte oder empfindliche Hautareale
Nr. 12 – Calcium sulfuricum
Thema: Reinigungsprozesse – Eiter – Abfluss**
Dieses Funktionsmittel wird eingesetzt, wenn der Körper Stoffwechselreste oder eitrige Prozesse abbauen möchte.
Typische Einsatzbereiche:
- Abszesse
- nässende Hautprozesse
- eitrige Entzündungen
- chronische Reizzustände
- begleitend bei Knorpelthemen