Titelbild Hundephysiotherapie Würselen

Photobiomodulation (PBM) + Lasertherapie (LLLT)

BIO -MEDICAL-SYSTEM

Photobiomodulation (PBM) bei Hunden

Wissenschaftlich fundiert – gezielt angewendet

Die Photobiomodulation (PBM), auch bekannt als Low-Level-Lasertherapie (LLLT), ist eine moderne, nicht-invasive Behandlungsmethode zur Förderung von Heilungsprozessen, Schmerzlinderung und Regulation bei Hunden. Sie basiert auf der Anwendung von Licht im roten oder nahinfraroten Wellenlängenbereich (600–1000 nm), das gezielt auf das Gewebe wirkt – ohne thermische Effekte.

Wirkweise der Photobiomodulation

  1. Zellaktivierung
    Das Laserlicht dringt in das Gewebe ein und aktiviert die Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zellen. Dadurch wird die ATP-Produktion (Adenosintriphosphat), der wichtigsten zellulären Energiequelle, gesteigert – was Regeneration und Reparatur unterstützt.
  2. Förderung der Mikrozirkulation
    Die Durchblutung und der Lymphfluss werden angeregt, wodurch eine bessere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ermöglicht und der Abtransport von Entzündungsstoffen unterstützt wird.
  3. Schmerzlinderung
    Schmerzsignale können durch die Wirkung des Lasers blockiert werden. Gleichzeitig wird die körpereigene Ausschüttung von Endorphinen gefördert.

CW-Laser, gepulstes Licht und Frequenztherapie – technische Unterschiede und therapeutische Erweiterung

In der Photobiomodulation kommen verschiedene Laser-Modi zum Einsatz. Der Unterschied liegt nicht in der Wellenlänge oder Energie, sondern in der Art, wie das Licht ausgesendet wird:

  • CW-Laser (Continuous Wave):
    Der Laserstrahl wird kontinuierlich ausgesendet. Das ist die klassische und am weitesten verbreitete Form in der PBM. Sie eignet sich hervorragend für flächige oder tiefere Behandlungen. Rund 95 % der Anwendungen weltweit erfolgen im CW-Modus – völlig ausreichend für viele therapeutische Ziele.
  • Gepulstes Licht / Frequenztherapie:
    Hier wird das Licht in rascher Abfolge ein- und ausgeschaltet – also gepulst. Dabei ist jeder Impuls automatisch mit einer Frequenz verbunden. Diese Frequenz kann therapeutisch ausgewählt werden, um gezielt auf bestimmte Gewebestrukturen oder Regulationssysteme zu wirken. Es entstehen resonanzorientierte Reizmuster, die u. a. bei akuten Entzündungen, chronischen Störungen oder sensiblen Arealen eingesetzt werden.

Frequenztherapie – gezielte Impulse durch Lichtmodulation

Die hier beschriebene Frequenztherapie ist eine spezielle Form der Anwendung innerhalb der Photobiomodulation: Es handelt sich um Frequenztherapie mittels Licht, genauer gesagt durch die modulierte Abgabe von Laserstrahlung.

Der Begriff „Frequenztherapie“ wird in der Medizin und Naturheilkunde jedoch auch in anderen Zusammenhängen verwendet – etwa bei manuellen (z. B. rhythmischen Reiztechniken), mechanischen oder elektromagnetischen Anwendungen. Die in der Lasertherapie eingesetzte Frequenztherapie nutzt hingegen gepulstes Licht, dessen Abgabe in bestimmten therapeutisch definierten Frequenzen (gemessen in Hz) erfolgt.

Stellvertretend für strukturierte Frequenzanwendungen stehen die Nogier-Frequenzen. Diese basieren auf den Arbeiten des französischen Arztes Paul Nogier und werden in der Laser-Feldtherapie genutzt, um gezielt auf bestimmte Gewebeebenen oder funktionelle Systeme einzuwirken.

Dabei wird angenommen, dass unterschiedliche Gewebearten und Regulationssysteme im Körper jeweils eine eigene Resonanzfrequenz besitzen. Bei Erkrankungen, Schmerzen oder funktionellen Störungen kann diese Eigenfrequenz aus dem Gleichgewicht geraten. Durch die gezielte Anwendung von Frequenzen lässt sich das gestörte Regulationsmuster beeinflussen und stabilisieren.

Ein klassisches Beispiel für eine strukturierte Frequenzanwendung sind die Nogier-Frequenzen:

  • Nogier A (2,28 Hz): Störfeldbehandlung, Narben, chronische Irritation
  • Nogier B (4,56 Hz): „Yin-Frequenz“, vegetatives Nervensystem, innere Organe
  • Nogier C (9,12 Hz): Unterstützung des Lymphflusses und Bewegungsprozesse

Diese Modulation ersetzt nicht die klassische Laseranwendung, sondern erweitert sie um eine differenzierende Modulationsebene, die individuell auf das Beschwerdebild abgestimmt werden kann – etwa zur Beruhigung, Aktivierung oder Harmonisierung.


Wichtig zu wissen:

Frequenzen sind kein „Magie-Modus“, sondern eine Erweiterung der klassischen Photobiomodulation. Sie ersetzen nicht die fachgerechte Dosierung, sondern verfeinern den therapeutischen Impuls – gezielter, individueller, tiefergehend.


Anwendungsgebiete der Photobiomodulation

Lokale Anwendungen

Orthopädische Beschwerden:

  • Arthrose (z. B. Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie)
  • Rückenprobleme (z. B. Bandscheibenvorfälle, Spondylose)
  • Überlastungsschäden bei sportlich aktiven Hunden

Verletzungen und Wundheilung:

  • Postoperative Unterstützung (z. B. nach Kreuzbandriss-OP oder TPLO/TTA)
  • Behandlung von Hautwunden, Narben oder Hot Spots
  • Unterstützung bei schlecht heilenden Wunden

Muskuläre Probleme:

  • Muskelverspannungen und myofasziale Triggerpunkte
  • Überlastungen durch Sport oder Bewegungsmangel

Neurologische Beschwerden:

  • Schmerzreduktion bei Bandscheibenerkrankungen oder degenerativer Myelopathie
  • Unterstützung der Nervenregeneration nach Verletzungen

Regeneration und Prävention:

  • Regeneration nach intensiver körperlicher Belastung
  • Prophylaktischer Einsatz zur Verringerung des Verletzungsrisikos bei Sporthunden

Laserakupunktur

Die punktuelle Applikation des Lasers auf klassische Akupunkturpunkte ersetzt die Nadel – insbesondere bei empfindlichen oder unruhigen Tieren. Diese Methode wird häufig verwendet:

  • zur Regulation des vegetativen Nervensystems
  • zur Unterstützung von Organsystemen
  • bei chronischen Schmerzzuständen oder funktionellen Störungen
  • zur Beruhigung, Stabilisierung und Harmonisierung (z. B. über Baihui, LG04, SHU-Punkte)

Systemische Anwendungen

Neben der lokalen Behandlung kann Photobiomodulation auch systemisch eingesetzt werden. Dabei wird nicht das Zielgewebe direkt bestrahlt, sondern ein übergeordnetes Regulationssystem aktiviert.

Beispiele systemischer Behandlungen:

  • Zentrale Lasertherapie (transkraniell): Unterstützung bei neurologischen Symptomen oder vegetativen Dysbalancen
  • Laserblutbestrahlung: intravenös oder transdermal über Gefäße – mit systemischen Effekten auf das Immunsystem und die Zellregeneration
  • Stimulation von Stammzellen
  • Detox-Programme: Förderung des Lymphflusses, Unterstützung von Leber- und Nierenfunktion
  • Mikrobiomregulation 
  • Stärkung der Konstitution 

Kontraindikationen

Trotz der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten gibt es bestimmte Einschränkungen:

  • Tumore: Der Laser darf nicht direkt über Tumorgewebe angewendet werden.
  • Trächtigkeit: Im Bauchbereich trächtiger Hündinnen wird kein Laser eingesetzt.
  • Akute Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionsherde werden nicht direkt bestrahlt.
  • Augen: Direkte Bestrahlung der Augen von Tier oder Behandler muss unbedingt vermieden werden.
  • Epilepsie: Bei lichtempfindlichen Hunden ist besondere Vorsicht geboten.

 

Fazit

Die Photobiomodulation (PBM) ist eine moderne, wissenschaftlich fundierte Methode zur gezielten Unterstützung des Bewegungsapparates, der Schmerzregulation und der Heilungsprozesse.
Ob kontinuierlich (CW), gepulst oder mit gezielter Frequenzmodulation – die PBM bietet ein breites therapeutisches Spektrum.
Die Kombination aus Lichtenergie und individuell abgestimmter Frequenztherapie eröffnet zusätzliche Möglichkeiten zur ganzheitlichen und differenzierten Behandlung – lokal, systemisch oder punktuell.