Titelbild Hundephysiotherapie Würselen

Cauda-equinaSyndrom (CES) +
degenerative lumbosacral Stenose (DLSS)

Hundephysiothreapie

Das Cauda Equina Syndrom (CES) beim Hund: 

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten


 

Das Cauda Equina Syndrom (CES) ist eine Erkrankung, die den lumbosakralen Bereich der Wirbelsäule betrifft. Es entsteht, wenn die Nerven der Cauda equina – einem Bündel von Nervenwurzeln im hinteren Rücken – durch verschiedene Faktoren eingeengt oder geschädigt werden. Diese Nerven steuern wichtige Funktionen wie die Bewegung der Hinterbeine, die Kontrolle des Schwanzes sowie Harn- und Kotabsatz.



Ursachen:
Akute Ursachen:
  • Trauma: Verletzungen wie Stürze oder Unfälle können zu einer Schädigung der Wirbelsäule und einer Kompression der Nerven führen.
  • Bandscheibenvorfall: Plötzlich austretendes Bandscheibenmaterial kann die Nerven reizen.
  • Entzündungen: Akute Infektionen oder Schwellungen im Bereich der Wirbelsäule können die Nerven einengen.
  • Gefäßstörungen: Ein Verschluss von Blutgefäßen kann die Nervenversorgung beeinträchtigen.

 Chronische Ursachen:
  • Degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS): Eine häufige Ursache, bei der durch Abnutzung der Wirbelsäule die Nerven eingeengt werden.
  • Spondylose: Verknöcherungen an der Wirbelsäule, die die Beweglichkeit und Nervenfunktionen einschränken.
  • Tumore: Langsam wachsende Gewebeveränderungen, die Druck auf die Nerven ausüben.


Symptome:
    • Schmerzen im hinteren Rücken: Hunde zeigen Empfindlichkeit beim Aufstehen oder Vermeiden von Bewegungen wie Springen.
    • Gangprobleme: Zehenschleifen, Lahmheit oder Schwäche in den Hinterbeinen.
    • Schwanztonusverlust: Der Schwanz hängt schlaff herunter und wird nicht mehr aktiv bewegt.
    • Inkontinenz: Probleme beim Harn- und Kotabsatz.
    • Neurologische Ausfälle: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu teilweiser oder vollständiger Lähmung kommen
      .

 
Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Behandlung:
  1. Medikamentöse Behandlung: Entzündungshemmende und schmerzlindernde Substanzen helfen, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.
  2. Physiotherapie:
    • Koordinationsübungen: Helfen, Bewegungsmuster zu verbessern und die Stabilität zu fördern.
    • Muskeltapping und Massage: Regt die Muskulatur und Nerven an.
    • Unterwasserlaufband: Erleichtert die Bewegung, indem es die Belastung der Gelenke reduziert, und stärkt die Muskulatur schonend.
    • Vibrationstraining: Fördert die Muskelaktivität und Nervenstimulation.
    • Muskelaufbau: Zielgerichtete Übungen, wie langsames Training auf instabilen Untergründen oder an speziellen Geräten, fördern gezielt die Stabilität und Kraft in den betroffenen Regionen.
  3. Nervenstimulation:
    • Manuelle Techniken wie Tarsalmassage oder Muskeltapping regen die Nervenimpulse an.
    • Elektrotherapie (z. B. EMS) kann zur Aktivierung geschwächter Muskeln und Nerven beitragen.
  4. Thermotherapie: Wärmeanwendungen oder therapeutischer Ultraschall verbessern die Durchblutung und fördern die Heilung.
  5. Ergänzende Ansätze: Akupunktur und Phytotherapie können zur Schmerzlinderung und Regeneration beitragen.
 
Chirurgische Behandlung:
  • Dekompression der Nerven: Entfernung von Bandscheibenmaterial oder Verknöcherungen, die Druck ausüben.
  • Stabilisierung der Wirbelsäule: Einsatz von Implantaten oder anderen Verfahren, um die Wirbelsäule zu stabilisieren.

Nach einer Operation ist eine umfassende Rehabilitation entscheidend, um die Mobilität wiederherzustellen und Rückfälle zu vermeiden.



Langfristige Betreuung

Unabhängig von der gewählten Therapieform ist eine langfristige Unterstützung essenziell, um Rückfälle zu vermeiden und die Lebensqualität des Hundes nachhaltig zu sichern.

  • Anpassung des täglichen Bewegungsprogramms: Ein kontrolliertes und maßgeschneidertes Bewegungsprogramm hilft, die Belastung der Wirbelsäule zu minimieren und gleichzeitig die Muskulatur zu stärken.
  • Kontrolle des Körpergewichts: Ein gesundes Gewicht reduziert den Druck auf die Wirbelsäule und senkt das Risiko für erneute Beschwerden.
  • Regelmäßige physiotherapeutische Betreuung: Langfristige physiotherapeutische Maßnahmen unterstützen die Stabilität der Wirbelsäule, verbessern die Beweglichkeit und helfen, muskuläre und neurologische Funktionen zu erhalten.



Die Wahl zwischen konservativer und chirurgischer Therapie sollte individuell getroffen werden, basierend auf der genauen Diagnose, den Symptomen, der Prognose und den Bedürfnissen des Hundes. Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Tierarzt ist dabei von großer Bedeutung, um die bestmögliche Betreuung sicherzustellen und den Hund langfristig zu unterstützen.


 

Wenn du weitere Fragen zum Cauda Equina Syndrom oder zu den Behandlungsmöglichkeiten hast, nimm gerne Kontakt mit uns auf – wir helfen dir und deinem Hund gerne weiter!