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Arthrose und Arthritis beim Hund

Hundephysiotherapie

Arthrose bei Hunden: Ein Überblick

Arthrose ist eine chronische und degenerative Erkrankung der Gelenke, bei der der Gelenkknorpel nach und nach abgebaut wird.

Der Begriff „degenerativ“ bedeutet, dass sich das betroffene Gewebe – in diesem Fall der Knorpel – durch Abnutzung und altersbedingte Verschleißerscheinungen allmählich abbaut und seine Funktion verliert. Dieser Prozess kann nicht rückgängig gemacht werden.
Eine einmal entstandene Arthrose setzt den betroffenen Gelenken dauerhaft zu. Doch auch wenn Heilung nicht möglich ist, kann das Tier durch geeignete Maßnahmen schmerzfreier leben und in seiner Beweglichkeit unterstützt werden.

Was ist Arthritis?

Arthritis ist ein allgemeiner Begriff für die Entzündung der Gelenke. Diese Entzündungen können durch verschiedene Ursachen wie Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Verletzungen ausgelöst werden. Es gibt verschiedene Formen von Arthritis, darunter rheumatoide Arthritis, die durch das Immunsystem hervorgerufen wird, sowie die Osteoarthritis, die im Wesentlichen als Arthrose bekannt ist. Letztere ist die häufigste Form und tritt häufig bei älteren Hunden auf.

Welche Gelenke sind betroffen?

Prinzipiell kann jedes Gelenk von Arthrose betroffen sein. Besonders häufig tritt die Erkrankung jedoch in den Gelenken der Hüfte, Knie, Ellbogen und Schulter auf. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es nicht nur zu Knorpelschäden, sondern auch zu Veränderungen der Gelenkflüssigkeit (Synovia), und die darunter liegende Knochenstruktur wird beeinträchtigt. Dies führt zu einer Verdickung der Gelenkkapsel, Entzündungen und letztendlich zu einer weiteren Zerstörung des Gewebes.

Ursachen und Risikofaktoren

Arthrose kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Eine der Hauptursachen sind Über- oder Fehlbelastungen der Gelenke, die durch intensiven Sport, Arbeitshundeaktivitäten oder ungeeignete Bewegungsabläufe entstehen können. Auch Welpen und junge Hunde, die zu früh zu stark belastet werden, können später Arthrose entwickeln. Zusätzlich gehören folgende Punkte zu den häufigsten Auslösern:

  • Übergewicht, das die Gelenke dauerhaft stark belastet.
  • Altersbedingter Verschleiß, der im Laufe des Lebens auftritt.
  • Gelenkprobleme wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) oder Osteochondrosis dissecans (OCD).
  • Verletzungen und Trauma, beispielsweise Kreuzbandrisse oder Operationen an den Gelenken, die die Entstehung von Arthrose begünstigen.

Erste Anzeichen: So erkennst du Arthrose bei deinem Hund

Die Symptome der Arthrose schleichen sich oft langsam ein. Im Frühstadium bemerkt man vielleicht nur, dass der Hund gelegentlich Schmerzen zeigt, vor allem nach intensiver Bewegung. Im Verlauf können die Schmerzen zunehmen und sich zu Dauerschmerzen entwickeln. Weitere typische Anzeichen einer Arthrose sind:

  • Vermehrte Gelenkschwellungen
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit
  • Bewegungsunlust, insbesondere bei Aktivitäten wie Springen oder Spielen
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen nach Ruhephasen
  • Lahmheiten, die sich nach dem Einlaufen etwas bessern

Diagnose und Therapieansätze

Wenn der Verdacht auf Arthrose besteht, ist eine tierärztliche Untersuchung unerlässlich. Durch Röntgenaufnahmen oder bildgebende Verfahren wie CT oder MRT kann der genaue Zustand der Gelenke beurteilt werden.


Ziele der Arthrose-Therapie

Die Therapie der Arthrose verfolgt zwei zentrale Ziele:

  1. Schmerzlinderung: Das vorrangige Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen zu reduzieren oder bestenfalls eine Schmerzfreiheit zu erreichen. Dadurch wird dem Hund ermöglicht, sich wieder natürlicher zu bewegen und Schonhaltungen zu vermeiden, die andere Gelenke unnötig belasten könnten.

  2. Erhalt und Verbesserung der Beweglichkeit: Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke so weit wie möglich zu erhalten und zu verbessern. Durch eine gezielte Therapie wird versucht, den fortschreitenden Verlust der Gelenkfunktion zu verlangsamen und das Tier in seiner Lebensqualität zu unterstützen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Schmerztherapie: Schmerzmedikamente helfen, das Tier von der Schonhaltung zu befreien und überlastete Gelenke zu entlasten.
  • Gewichtsreduktion: Besonders bei übergewichtigen Hunden steht die Reduktion des Körpergewichts an erster Stelle, um die Belastung der Gelenke zu verringern.
  • Physiotherapie: Verschiedene physiotherapeutische Ansätze wie Unterwasserlaufband, Massagen und gezielte Bewegungstherapien fördern die Mobilität und lindern Schmerzen.

Futtermittelergänzungen zur Unterstützung

Nahrungsergänzungsmittel können in vielen Fällen gut unterstützen und helfen.
Bei Interesse sprecht mich gerne an!